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Die Walser sind ein kleines Völkchen von Hirten und Bauern, die im 12. und 13. Jahrhundert aus dem Wallis ausgewandert sind. Sie liessen sich mit der Zeit im Oberitalien, Liechtenstein, Tyrol, Vorarlberg, Graubünden und eben auch im Avers nieder.
Hinsichtlich der Walser existieren diverse Klischeevorstellungen wie z.B. "Walser (als Alemannen) bauen nur Holzhäuser, Romanen (als Lateiner) dagegen Steinhäuser. Walser als Individualisten leben in Streusiedlungen, Romanen dagegen in geschlossenen Dörfern." Richtig ist, dass Streubauweise und Holzbauten bei den Walsern besonders häufig anzutreffen sind.Als die Walser im 13./14. Jh. in ihrer neuen Heimat ankamen, waren die gut bebaubaren Flächen von den alteingesessenen Bewohnern, mehrheitlich Romanen, besetzt. So blieben ihnen meist nur die unwirtlichen Gebirgsgegenden, die oft über 1500m, im Avers gar über 2000m Meereshöhe lagen. Hier gab es nur wenig ebenen Boden, der sich für die Anlage eines Dorfes geeignet hätte. Da man in dieser Höhenlage zudem viel Umschwung benötigte, um das nötige Futter zu sammeln, waren die Walser, die ihre Existenz vor allem auf die Viehwirtschaft abstützten, oft gezwungen, sich mit ihren Hofsiedlungen weit verstreut voneinander niederzulassen.
Seit dem 12. Jh. ist nun ein starker Wanderungsdrang der Walliser Siedler zu erkennen. Die genauen Vorgänge dieser Wanderungsbewegungen sind nicht mit Sicherheit nachzuzeichnen, denn geschichtliche Materialien aus dieser Zeit sind kaum vorhanden. Jedoch bilden Sprachrelikte, Flurnamen und Volksüberlieferungen auch brauchbare Mittel, um den Vorgang zu erhellen.
Herkunft und Wanderbewegungen der Walser
Um 500 n.Chr. sind die Alemannen endgültig über den Rhein in das von den Römern verlassene Gebiet Helvetiens und des nordöstlichen Rätiens eingewandert. Vorher werden schon einzelne Übergriffe stattgefunden haben. Vermutlich waren dies keine ausgesprochenen Krieger gewesen, vielmehr dürften diese Leute gewaltlos neues Land gesucht haben. Es erfolgten Kolonistenschübe, die sicher auch von Grundherren gelenkt worden waren. Damit breiteten sich die germanisch-deutschen Siedler vom Mittelland her bis in die Alpentäler hinein aus, und damit besteht im wesentlichen die Kulturlandschaft der deutschen Schweiz.
Im 8./9. Jh. gelangten alemannische Siedler über die Alpen an den Oberlauf der Rhone. Das ist das Gebiet des heutigen deutschen Wallis. Hier kann man den Ausgangspunkt der Wanderungen in der Schweiz sehen.
Seit dem 12. Jh. ist nun ein starker Wanderungsdrang der Walliser Siedler zu erkennen. Die genauen Vorgänge dieser Wanderungsbewegungen sind nicht mit Sicherheit nachzuzeichnen, denn geschichtliche Materialien aus dieser Zeit sind kaum vorhanden. Jedoch bilden Sprachrelikte, Flurnamen und Volksüberlieferungen auch brauchbare Mittel, um den Vorgang zu erhellen.
Im 13. Jh. bewegten sich die Walliser über die Walliser Alpen in die italienischen Südtäler und bildeten dort die Grundlage für die noch heute vereinzelt anzutreffenden walserdeutschen Sprachgemeinschaften. Diese Täler waren häufig nur mit größter Mühe zu erreichen; Familie und Habe mußten über große Höhen und auch Gletscher bewegt werden (Theodulpaß, 3317 m). Daß die deutschen Walliser nicht die ersten Bewohner dieser Täler waren, auch nicht in den höheren Regionen, läßt sich an den zahlreichen romanischen Örtlichkeitsnamen ablesen. Mit der Zeit können dann Veränderungen in der Sprachherrschaft stattgefunden haben; erst überwog mit den neu zugezogenen Deutschen deren Sprache, dann stellte sich wieder die romanische ein.
Es fand auch eine Bewegung "zurück" statt, als sich Volksteile nach Norden in den Aarerraum ausbreiteten. So gibt es Belege für Leute aus dem Lötschental, die diesen Weg genommen haben. Hier können dann auch wieder Familiennamen bei der Suche nach der Herkunft der Siedler helfen; wenn im Berner Oberland der Name Lötscher auftaucht, dann liegt hier mit großer Wahrscheinlichkeit ein Herkunftsname vor, der dem Siedler nach seiner Herkunft verliehen wurde. Der weiteste nördliche Vorstoß dürfte der bis nach Oberbalm im Schwarzenburgerland sein. Auch hier wird im Jahre 1423 ein Hensli Wallaszer erwähnt, wie lange Walser hier schon ansässig sind ist jedoch nicht geklärt. Vereinzelt sind auch Hinweise auf Walser auf den Jurahöhen zu finden; direkt Spuren liegen kaum noch vor, auch hier als Relikt der Familienname Walser.
Etwas klarer zu fassen ist die Ostwanderung der Walser nach Rätien. Diese Bewegung erfolgte in mehreren Schüben, die am weitesten bis zum Kleinen Walsertal an der deutsch-österreichischen Grenze reichten. Der erste Schub über den Furka-Paß und den Oberalp-Paß wird um die Wende des 12. Jh. begonnen haben. Im 14. Jh. dürfte der obere Abschnitt des Rheintales bereits deutsch-walserisch gewesen sein. Doch auch hier kehrten sich die Verhältnisse wieder um, und ab dem 18. Jh. herrschen hier wieder romanische Gepflogenheiten vor (Sprache, Gemeindealpung, dörflich konzentrierte Siedlungsweise). Weiter rheinabwärts bildete sich ebenfalls schon früh (1213) die Kolonie Obersaxen ('über den Felsen'). Weiter breiteten sich die Walser ins Calfeisental (1346) und ins Weisstannental aus.
Einen anderen Weg nahmen die Siedler, die dann die Stammkolonie im Rheinwald bildeten. Sie waren wohl über Domodossola gekommen. Von den Ansiedlungen des Hinterrheins ausgehend bildeten sich in den umliegenden Tälern weitere Kolonien aus (Safiental).
Die nächste wichtige Gruppe der Walser bildete sich um Davos. Ein Brief von 1289 belegt, wie einem "Wilhelm, dem ammen und sinen gesellen ... daz guot ze Tavaus ze rechtem lehen" verliehen wird. Als "Gesellen" werden hier wohl Heergesellen, Söldner, bezeichnet die der in die lombardischen Fehden verwickelte Dynast im Felde kennengelernt und hier angesiedelt hat. Vor diesem Erbleihevertrag sind sicher schon Walliser aus eigenem Antrieb hierhergekommen und haben sich angesiedelt (ZINSLI 1976, S. 32). Vom mittelhochdeutschen Gebrauch des Wortes "Geselle" ausgehend darf man darunter ursprünglich nur den Hausgenossen, den Standesgenossen, einen Freund vermuten (LEXER 1986). Geselligkeit bezieht sich ja auch heute noch eher auf freundschaftliches Beisammensein. Die Davoser Gruppe breitete sich stark aus; im Westen bis Arosa, im Süden bis Monstein, im Osten bis Dischma und im Norden bis nach Klosters und in den Prättigau hinein. Die Trennung von Davos in späterer Zeit ging nur langsam voran, Arosa löste sich zum Beispiel erst im Jahre 1857. Im Jahr 1315 treten im Fürstentum Liechtenstein die ersten Walser in Erscheinung. Sie scheinen in gewissem Zusammenhang zu stehen mit den Davosern, jedoch ist nicht sicher, ob sie gemeinsam das Rhonetal verließen und sich dann trennten oder, ob zwei eigenständige Sielungsströme vorliegen.
In Vorarlberg treten ungefähr zur selben Zeit Walser auf. Sie können aus den ersten Nachkommen der anderen Kolonien bestanden haben oder es erfolgte ein Zuzug aus dem Rhonetal. Sie bewegten sich ins Große Walsertal hinüber. Zum Lech hin bildete sich ein Kernbereich Tannberg von dem aus Kolonisten ins Kleine Walsertal gelangt sein dürften.
Außer diesen größeren Stationen fanden sich aber auch sonst Walser in Gruppen oder vereinzelt zerstreut auf den Höhen Vorarlbergs.
Somit haben die Walser ausgehend von ihrer Heimat im Rhonetal über 200 km zurückgelegt. Die Spanne zwischen den östlichsten und westlichsten Siedlern beträgt nahezu 300 km. Die Wanderbewegung die dieser Ausbreitung zugrundeliegt darf nun nicht als eine große "Völkerwanderung" betrachtet werden. Vielmehr muß man hier ein Neben- und Nacheinander von Auszügen aus der Heimat annehmen. Diese Gruppenbewegungen sind aus heutiger Zeit kaum mehr überschaubar. Versucht man, die schubweisen Vorstöße zu ordnen und primäre von sekundären und weiteren Kolonien zu trennen, das Entstehen einer Kolonie auf Fern- oder Nahkolonisation zurückzuführen, so kann es leicht dazu führen, daß die Betrachtung an Übersichtlichkeit verliert. Solche Details sind sicher nur kleinräumig sinnvoll darzustellen. Jedoch können dann für den begrenzten Raum nicht genügend Quellen zur Verfügung stehen, so daß man wieder gezwungen ist weitere Kreise zu ziehen, um überhaupt aussagefähig zu bleiben.
Gründe für die Walser-Wanderungen:
Wie aus der Überschrift dieses Kapitels hervorgeht, gibt es nicht einen einzigen Grund für die Wanderungen, sondern es müssen mehrere zur Erklärung herangenommen werden, die nicht immer alle gegolten haben müssen. Hierbei soll von einem wohl nicht nachprüfbaren "Wandertrieb" der Walser mal abgesehen werden. Es ist also das Zusammenwirken der verschiedenen Faktoren zu betrachten.
Als Push-Faktoren (Schubkräfte) gelten:
Als Pull-Faktoren (Zugkräfte), die wahrscheinlich entscheidender gewesen sind, gelten:
· Rechtliche und sozialpolitische Gründe: Dies bedeutet die Gewährung von Sonderrechten bzw. Vergünstigungen durch die an der Kolonisation beteiligten Herrschaften. In diesem Fall kam es zu einer Interessenkongruenz der Herren und der potentiellen Siedler: Grund- und Territorialherren (wie die Herren von Vaz, die von Sax-Misox, die Herren von Montfort oder die Äbte von Disentis) hatten durch die Urbarmachung von bisher ungenutzter Areale beträchtliche Vorteile. (Für von den Walsern verbessertes Land konnte ein höherer Zins verlangt werden. Für neubesiedeltes Land konnte zusätzlicher Zins verlangt werden. Im Heimatgebiet bedeutete die Abwanderung eine Entlastung in Bezug auf die Überbevölkerung, die gegeben war, wenn "der Boden nicht mehr genügen tat der Zahl des Volkes", wie Schiller schon seinen Wilhelm Tell bemerken läßt.) Sie mögen außerdem die Sicherung der Paßwege im Auge gehabt haben. Die potentiellen Siedler waren im Ausgangsgebiet unfrei; die Auswanderung konnte zur Freiheit führen. Die Aussicht auf Verbesserung der rechtlichen und wirtschaftlichen Situation war also gegeben.
Besonderheiten des Walserdaseins.
Bei den Pull-Faktoren kamen rechtliche Aspekte zur Sprache, es muß also ein besonderes Walserrecht bestanden haben.
Das Walserrecht:
In einem Rheinwalder Brief und in vielen späteren findet sich immer wieder die Formel "sicut est illorum consuetudo" - "wie es ihr hergebrachtes Gewohnheitsrecht ist". 1450 heißt es dafür deutsch wie es von recht sin sol vnd von alt her komen ist. Damit hat man angenommen, daß womöglich ein tradiertes Recht der Walser vorliegt. Heute geht man jedoch davon aus, daß die Rechte erst in den Außenorten voll ausgeprägt waren und noch nicht im Wallis gegolten haben. Entscheidende Punkte des Walserrechts waren:
1. Die freie Erbleihe
2. Die persönliche Freiheit
3. Die Selbstverwaltung der Gemeinde
4. Schutz und Schirm
5. Waffendienst
Dafür, daß das Land bearbeitet und zu Kulturland wurde, bekamen die Siedler das Land in Form der freien Erbleihe. Dies ist ein außerordentlich günstiges Besitz- und Nutzungsrecht. Ihnen wurde volle Abgaben- und Steuerfreiheit zugesichert. Allmählich konnten die Walser so aus dem Status von Leihleuten zu Grundeigentümern werden. Die Verbesserung des Kulturlandes durch Bodenverbesserung verschaffte zunehmende Erträge, und bei festgesetztem Zins wurde der Gewinn immer größer. Als zunehmend der Zins in einen Geldzins verwandelt wurde verbesserte sich die Situation aufgrund der Inflation abermals.
Die persönliche Freiheit bedeutete, daß der Walser keinen Ehrschatz, Todfall, keine Leibsteuer, kein Fastnachtshuhn und was sonst noch den Unfreien auflag, zu entrichten hatte. Er hatte die Möglichkeit des Verkaufs oder der Verpfändung des Guts, der unbeschränkten Heirat und volle Abzugsfreiheit. Dies ergab eine Unabhängigkeit von der Scholle. Im Lehensbrief für die Walser von Davos heißt es 1289 "Dasselbig guot söllend sie ewigklich besitzen. Vnnd wenne sie ihren zinß verrichtend, so sind sie frey vnd habend mit nieman nüdt ze schaffen". Die Schaffung eigener Gerichtsgemeinden und die Gewährung eigener Verwaltungskompetenzen war ein weiteres Zugeständnis an die Walser. Damit konnten geringere Vergehen unter eigenen Regie geregelt werden.
Unter Schutz und Schirm ist die Sicherung der Wege und Pässe durch den Herrn zu verstehen; auch die Reise in die neuen Siedlungsgebiete wurde durch ihn geschützt. Weiterhin hatte er dafür zu sorgen, daß das Vieh und das Land der Siedler gesichert war, vor allem, wenn in Kriegssituationen Übergriffe stattfanden, bei denen zum Beispiel gerne das Vieh gestohlen wurde.
Der Waffendienst ist wohl unmißverständlich. Hielt es der Herr für nötig einen Krieg zu führen, waren die Walser zum Kriegsdienst verpflichtet.
Insgesamt ist das Walserrecht also ein Kolonistenrecht, das auch Parallelen zu anderen Rechtssituationen in anderen Kolonisationsgebieten aufweist. Ein Unterschied zu anderen Kolonisationsvorgängen mag sein, daß sich bei den Walsern keine dörflichen Siedlungen bildeten und die Parzellen nicht festgelegt waren. Dies läßt sich vielleicht durch die geringe Zahl der Siedler erklären, die es nicht notwendig machte hier Regelungen zu treffen. Auch ist denkbar, daß die Siedler sich schon vor der Gewährung der Rechte niedergelassen haben, und nachträglich keine Aufteilung des Landes mehr nötig war. (Möglicherweise gab es jedoch kein solch freies Land, d.h. ein Besitzer war immer vorhanden und der mußte gefragt werden. Besiedlung ohne Planung war demnach nicht möglich.) Schließlich mag auch bei den Grundherren die Kenntnis des zu verteilenden Landes nicht so genau gewesen sein.
Siedlungsform und Bauweise
Die "Walser Streusiedlung" ist heute kaum noch anzutreffen. Sie wird aber auch nicht in allen Gebieten bestanden haben; die Beschränktheit des lawinensicheren Raumes wird von Anfang an auch Weiler und kleine Dörfer hervorgebracht haben. Andererseits ist die Form der Streusiedlung nicht nur für die Walser charakteristisch, auch andere Volksgruppen siedelten in dieser Form (Rätoromanen im Tavetsch...). ursprünglich war es so, daß der Walserhof im Zentrum des bewirtschafteten Landes lag. Wegen der extensiven Wirtschaftsweise war diese Landfläche dementsprechend groß, womit die Höfe weit voneinander entfernt waren. Auch Ställe und Heuschober wurden auf dem Gelände verstreut gebaut. Damit wurden die zu machenden Wege möglichst kurz gehalten. Das Heu wurde beispielsweise dort wo es gemäht wurde auch getrocknet und gelagert und dann im Winter auf Schlitten "portionsweise" zum Füttern zum Vieh transportiert.
Auch das "typische Walserhaus" ist heute nicht mehr einheitlich vorhanden, wenn es denn diese Einheit überhaupt gegeben hat. Das heute noch vorhandene "Gotthardhaus" stellt wohl eine dem Walserhaus ähnliche Form dar. Versucht man trotz der heute unüberschaubar vielen Bauformen einen typisch walserischen auszumachen, der ohnehin nicht mehr besteht, so muß man sich das Walserhaus in den Anfängen wohl aus einem gemauerten oder hölzernen Küchenteil und einem vorgesetzten Wohnblock, der mindestens eine Schlafkammer enthielt, bestehend denken. Dies wäre dann ein Blockbau, der auch mehrere Etagen haben konnte. Zeitlich noch früher waren Küchen- und Wohnteil möglicherweise auch noch einzelne Gebäude, wie die Ställe, Scheuern und Speicher. Doch diese Teilung dürfte in vorwalserischer Zeit zu suchen sein.
Wirtschaftsweise
Die typische Wirtschaftsweise der Walser könnte man als individualistische Einzelsennerei auf der genossenschaftlich verwalteten Hofalp bezeichnen. Demnach gehört zu jedem Bauernhaus im Siedlungsgürtel eine Alphütte. Jeder Heimstätte gehören eine bestimmte Zahl an Alpweiden an, welche mit der Zeit zu verkäuflichen "Aktien" wurden. In hohen Siedlungsgebieten liegt die Alphütte direkt oberhalb des Wohnhauses und ist durch einen kurzen Anstieg zu erreichen. Die kurze Strecke ermöglicht hier den nahezu täglichen Auf- und Abstieg. In Regionen wo diese Strecke nicht so leicht bewältigt werden kann, besorgen die Alten, Frauen oder Kinder des Hofes den ganzen Sommer über das Alpgeschäft, während die Männer das Heu machen und für Holz sorgen, bzw. für ihren Herrn in den Krieg zogen, was dann zu Engpässen bei der Bewirtschaftung führte. Ackerbau wurde aufgrund der Höhenlage nicht betrieben. Die Viehhaltung bot die einzige Existenzmöglichkeit. Später wurden dann zunehmend Nebenerwerbe notwendig, um ein Auskommen zu haben. Neben den Säumerdiensten, die dann von den Walsern übernommen wurden, sind hier auch Handwerksberufe zu nennen. Da die Walser auf ihren Höfen alle Arbeiten selbst verrichteten, waren sie handwerklich sehr vielseitig und nutzten dies dann aus, indem sie zum Beispiel Gerätschaften und Behälter zum Melken produzierten oder auch als Maurer in die Städte zogen, wo einzelne dann sogar zu gewisser Berühmtheit gelangten.
Literatur:
ILG, KARL: Siedlungsgeschichte und Siedlungsformen der Walser einschließlich des Montafons. In: Landes- und Volkskunde. Geschichte, Wirtschaft und Kunst Vorarlbergs. Bd. 2, Insbruck/München 1968, S. 107-150.
KREIS, HANS: Die Walser. Bern 1958.
KREISEL, WERNER: Die Walserbesiedlung. Vorrücken und Rückweichen einer alpinen "frontier". In: Siedlungsforschung, Bd. 8 (1990), S. 127-158.
LEXER, MATTHIAS: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Stuttgart 198637.
ZINSLI, PAUL: Walser Volkstum. Frauenfeld/Stuttgart 19764, S. 15-110, 196-309.
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